Mit der Erringung der niedersächsischen Verbands- Im Herbst 1954 übernahmen Oskar Minnier und Fritz Ahlrichs als 1. bzw. 2. Vorsitzender die Leitung des Vereins. Ihnen gelang es binnen kurzem, den Verein innerlich zu konsolidieren und seine Mitgliederzahl erheblich zu steigern. Auf diesen Vorarbeiten aufbauend, schaffte es der Verein, 1956 unter dem Vorstand W. von Gaza (1. Vorsitzender) und Dr. Schmidt (2. Vorsitzender und Turnierleiter) aus der Kreisklasse in einem Jahr in die Verbandsklasse aufzusteigen. Fast wäre schon im ersten Anlauf der Verbands-Meistertitel nach Göttingen gefallen, da "Tempo" mit der zunächst übermächtigen erscheinenden hannoverschen Konkurrenz HSK 76 und HSV 96 Punktgleichheit erreichte und erst im Stichkampf unterlag. Gestützt auf die zuverlässigen Stammspieler Professor Dr. Schäfer, Grabitz, Minnier, Dr. Schmidt und Saga, die zusammen mit talentierten Nachwuchsspielern aus der Studentenschaft die Achtermannschaft bilden, gelang es auch in den Jahren 1958 und 1959, die Spitzenposition im niedersächsischen Schach durch den 3. bzw. 2. Platz in der Verbandsmeisterschaft zu behaupten. Wesentliche Verstärkung erhielt der Verein durch Peter Mannsfeld, der als Student aus der Sowjetzone kam und auf Anhieb 1959 die niedersächsische Einzelmeisterschaft gewann. Auch die anderen Teilnehmer der Einzelmeisterschaften der letzten Jahre, Professor Dr. Schäfer, Grabitz, Dr. Schmidt, W. Weise, Müller-Using und Lehmensick, belegten Spitzenplätze bei den Senioren und der Jugend. Der HSK Hannover, der 1959 mit ½ Pkt. vor "Tempo" Verbandsmeister wurde, errang anschließend die Deutsche Meisterschaft und holte damit den ersten Deutschen Meistertitel im Schach nach Niedersachsen. Dies war für "Tempo" ein besonderer Ansporn, in der Verbandsmeisterschaft 1959/60 sein Bestes zu geben. Tatsächlich gelang diesmal der große Wurf: Durch ein 4:4 gegen den Deutschen Meister schaffte "Tempo" mit 1 Pkt. Vorsprung den Sieg und verwies den HSK 76 auf den 2. Platz. Erfolgreichste Einzelspieler waren W. Weise mit 7½ Pkt. aus 8 Partien und Dr. Schmidt (6½ aus 7). Die siegreiche Mannschaft - Mannsfeld, Professor Dr. Schäfer, Grabitz, Dr. Schmidt, W. Weise, Müller-Using, Saga, Koloß - wird im Herbst an der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft teilnehmen. sie hat durch den mehrfachen hessischen Jugendmeister Eberhard Nonnenmacher aus Kassel und den niedersächsischen Spitzenspieler Jürgen Klages aus Alfeld noch wertvolle Verstärkung erhalten und wird alles daran setzen, es dem HSK 76 gleichzutun. Schon heute läßt sich sagen, daß sich Göttingen gleichberechtigt an die Seite der niedersächsischen Schachmetropole Hannover gestellt hat. Diese neu errungene Spitzenposition wird eindrucksvoll unterstrichen durch den hohen 7:1-Erfolg, den die zweite Göttinger Mannschaft am vergangenen Sonntag in Uslar über Hameln errang. Mit diesem Kantersieg über den bisher punktgleichen Rivalen in der Bezirksklasse ist Göttingen erstmalig mit zwei Kampfmannschaften in die "Oberliga" aufgerückt und wird dadurch bei dem Meisterschaftskämpfen des kommenden Jahres noch stärker als bisher in die Entscheidungen eingreifen können.
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