Schach: Tempo verscheucht Abstiegsgespenst

Triumph im Kellerduell


In der siebten Runde der zweiten Bundesliga kam es im schleswig-holsteinischen Norderstedt zum Showdown der Abstiegskandidaten. Nach drei verlorenen Matches in Folge musste Tempo unbedingt gegen die Nordlichter punkten. Am Ende setzten sich die Göttinger in dieser Zitterpartie knapp mit 4½:3½ durch.

Zu diesem "6-Punkte-Spiel" hatte sich aus Göttingen erneut die stärkste Besetzung auf den Weg in den Norden gemacht. Dennoch geriet Tempo nach einem schnellen Remis von Christian Bleis durch eine unglückliche Niederlage von Carsten Gottschlich in Rückstand. Auch Maarten Solleveld geriet in eine wilde Attacke, konnte seinen entblößten König jedoch vor den angreifenden Truppen verstecken und ein Unentschieden erzwingen.

Die Wende im Mannschaftskampf bahnte sich an, als sich die zuletzt unglücklich agierenden Frank Buchenau und Frank Sawatzki jeweils einen vollen Punkt einfuhren. Den Glanzpunkt des Matches jedoch setzte erneut Niedersachsenmeister Alexander Markgraf am ersten Brett. Mit dem Rückenwind der gerade beendeten deutschen Meisterschaft, bei der er einen hervorragenden neunten Platz errungen hatte, ging der Jura-Doktorand äußerst entschlossen zu Werke und opferte bereits in der Eröffnung zwei Bauern. Der internationale Meister Mihail Kopylov, Markgrafs Gegner, war sichtlich überrumpelt und ging im Angriffswirbel letztendlich chancenlos unter.

Zwar musste sich anschließend an Brett 5 Lutz Petzold in einem schlechteren Turmendspiel geschlagen geben, doch konnte Jan Priebe in der letzten noch laufenden Partie schließlich mit einem Remis den Mannschaftssieg sicherstellen. Durch diesen Zittersieg hat sich Tempo auf Platz sechs von zehn Mannschaften verbessert und sieht dem nächsten Kellerduell gegen Werder Bremen am 6. April gelassen entgegen.

Auch die zweite Mannschaft von Tempo konnte einen wichtigen Sieg verbuchen. In der Bezirksliga kam es zu einem Showdown zwischen den beiden Spitzenmannschaften, bei dem Tabellenführer Tempo II den Tabellenzweiten aus Bad Harzburg 5:3 schlug. Durch diesen Erfolg hat Tempo Göttingen II zwei Runden vor Schluss einen Vierpunktvorsprung heraus gepielt, so dass der Aufstieg in die Verbandsliga so gut wie sicher ist.


2. Bundesliga NordBezirksliga Südniedersachsen
 MPBP MPBP
1.SC Kreuzberg II12:232½1.Tempo Göttingen II14:039½
2.SF Berlin9:3292.SK Bad Harzburg10:431
3.SK König Tegel9:327½3.SG Holzminden8:629
4.Lübecker SV7:526½4.Hildesheimer SV8:628½
5.Hamburger SK II7:525½5.Hamelner SV III8:627
6.SK Norderstedt4:821½6.SK Duderstadt6:828½
7.Tempo Göttingen4:820½7.SC Northeim6:827½
8.Werder Bremen II2:1223½8.Hamelner SV IV6:827
9.Preetzer TSV2:1017½9.SK Goslar2:1221½
10.SV RüdersdorfRückzug10.Alfelder SV2:1220½