Schach: Tempo bleibt in der zweiten Liga

Souveräner Zittersieg

Durch einen Sieg im letzten Punktspiel der Saison hat Tempo Göttingen den drohenden Abstieg aus der zweiten Bundesliga noch abwenden können. Die favorisierten Strategen des Hamburger Schachklubs wurden mit 6 zu 2 nach Hause geschickt.

"Warum sind wir eigentlich nicht aufgestiegen?", witzelte ein Tempo-Spieler nach dieser unerwartet souveränen Vorstellung. Ein zwiespältiger Scherz, denn die Mannschaft war mit großen Bauchschmerzen ins letzte Gefecht gezogen. Nach der unglücklichen Niederlage gegen Werder Bremen in der vorletzten Runde stand Tempo auf einem Abstiegsplatz. Um die Liga zu halten, musste gegen die Hamburger mindestens eine Punkteteilung her.

Nach der Hälfte der Spielzeit konnte man überall in nervöse Göttinger Gesichter blicken. Markgraf, Solleveld und Sawatzki hatten bereits die Punkte geteilt. Unterdessen waren Carsten Gottschlich und Jan Priebe durch couragiertes Spiel ihrer Gegner unter Druck geraten, während sich an keinem anderen Brett Göttinger Vorteile abzeichneten. Bald darauf verzog sich jedoch der Pulverdampf: Priebe nahm ein Remisangebot an, während Gottschlich seinen tollkühn attackierenden Gegner eiskalt auskonterte.

Nach der ersten Zeitkontrolle wendete sich das Blatt endgültig zu Tempos Gunsten. Lutz Petzold und Christian Böttcher bestraften die Sorglosigkeit ihrer Gegner und gewannen ihre Partien. Währenddessen hatte Frank Buchenau deutliche Vorteile in einem strategischen Endspiel angesammelt, die er nach fast sechs Stunden Spielzeit ebenfalls in einen vollen Punkt ummünzen konnte.

Auch die zweite Mannschaft von Tempo schloss die Saison mit einem souveränen Sieg ab. In der Bezirksliga schlug sie den Hildesheimer SV ebenfalls mit 6 zu 2. Sportlich war dieser Sieg jedoch ohne Bedeutung: Die Mannschaft hatte bereits vorher als Aufsteiger festgestanden und wird Göttingen in der kommenden Saison in der Verbandsliga vertreten.