Bericht Landesblitzmannschaftsmeisterschaft

Letzten Sonntag standen wieder einmal die Landesblitzmeisterschaften vor der Tür. Nachdem wir uns letztes Jahr dazu entschieden hatten nicht anzutreten, da wir bereits vorqualifiziert für die Norddeutschen waren und Vechta doch ein bisschen weit weg lag, mussten wir dies Jahr wieder ran. Tja warum eigentlich? Im wesentlichen weil wir bei den Norddeutschen zu doof waren um früher festzustellen, dass die erste Hälfte des Turniers nicht nur zum warm spielen ist.

Auf jeden Fall dürften wir dieses Jahr also wieder einmal den kompletten Qualifikationszyklus spielen. Die Anreise war dieses Jahr mit Osnabrück nicht viel kürzer als letztes Jahr, aber was will man machen. Da der ESV darauf verzichtete eine Mannschaft zu stellen konnten wir sogar zwei Teams auf den Weg schicken. In der ersten sollten Alex, Lutz, Jan und ich zum Einsatz kommen, die zweite konnte auf unsere Neuzugänge Henning und Timo, sowie Manfred und Lothar zurückgreifen. Während die meisten mit dem Auto aus Göttingen anreisten wurden Alex und ich während unserer Anreise mit der Bahn vor einige Hindernisse gestellt. Man könnte nun behaupten das wären fiese Versuche der Hamelner gewesen uns aus dem Weg zu schaffen, aber das wäre ja gemein.

Nachdem wir nun kurzfristige Gleichswechsel, urplötzliche Verkäufer der deutschen Bahn mit Sekt, Wodka usw. und ähnliches erfolgreich meistern konnten kamen wir dann endlich in Osnabrück an. Lothar erwartete unsere Ankunft auch schon sehnsüchtig wie man an dem aufgeregten Telefonanruf erkennen konnte den ich als Konsequenz auf meine SMS bekam. Gut es war vielleicht nicht ganz fair Lothar zu schreiben, dass wir den falschen Zug genommen hätten und erst um 12 Uhr da wären, aber ein bisschen Spaß muss ja auch sein. Zum Spiellokal kamen wir dann mit dem Taxi, auch wenn wir wahrscheinlich das einzige mit kaputten Reifen erwischten, und trafen dort auf den Rest des Teams.

Vor dem Turnier blieb noch die Zeit für ein kurzes Einspielen bevor es in der ersten Runde gleich zum Vereinsderby kam. Die erste setzte sich hier mit 5:3 durch und bis auf mich waren eigentlich auch alle mit dem Ergebnis zufrieden. Im Verlauf des Turniers wurden aber durchaus noch mal Befürchtungen laut, dass das Ergebnis vielleicht doch etwas zu knapp war als es um die Brettpunkte ging. Alex und ich spielten im oberen Paarkreuz gegen Lothar und Henning, sowie Lutz und Jan gegen Timo und Manfred im unteren. Während Alex zwei Siege einfuhr musste ich eine Doppelnull einstecken. Jan gewann im unteren Paarkreuz auch beide Spiele und Timo konnte Lutz zumindest einen Punkt abnehmen.

Nach dem Vereinsduell ging das Turnier dann also richtig los. Für die erste gab es gleich ein richtig hartes Auftaktprogramm und wir trafen in der zweiten Runde auf Salzgitter. Nach dem Hinspiel stand es auf einmal überraschend 4:0 für uns, was eigentlich keiner so realisiert hatte während des Spielens. Alex machte dann mit Weiß auch schnell remis gegen Fabian Müller um den Sieg sicherzustellen und musste sich dann wieder bitterböse Vorwürfe anhören, dass er unser 8:0 kaputt gemacht hätte. Da wurden Erinnerungen an die Bezirksmeisterschaften gegen Hameln vor ein paar Jahren wach. Der Rest gewann seine Partien nämlich recht sicher und wir standen mit einem 7½:0½ da. Die Zweite kam leider nicht so in den Tritt und konnte erst nach vier oder fünf Runden den ersten Sieg einfahren. Den Spielverlauf kann ich da aber nicht so genau schildern da wir das ganze Turnier über doch recht stark auf unser Spiel fokussieren mussten.

Dieser unglücklich Zustand resultierte daher weil wir in der dritten Runde gegen Hameln nicht gewinnen konnten. Die Hamelner waren mit Wilfried Bode, Stephan Rust, Adrian David und Kai Renner in Bestbesetzung angetreten und es entwickelte sich ein sehr spannendes Duell. Zur Halbzeit lagen wir mit 2½:1½ hinten und in der zweiten Hälfte hatten wir auch noch an allen Brettern schwarz. Als ich mich gegen Wilfried geschlagen musste und Alex gegen Stephan nicht über ein remis hinaus kam sprach eigentlich alles gegen uns. Lutz und Jan konnten dann aber mit zwei Siegen noch das 4:4 retten. In der vierten Runde trafen wir dann auf Uelzen auch sehr deutlich besiegen konnten, 7:1 oder 7½:½.

In der Folge wurde immer deutlicher, dass eine Entscheidung um den Turniersieg über die Brettpunkte fallen könnte. So pflügten die Hamelner und wir durch das Turnier wie Dampfwalzen. Es gab diverse Spiele mit 7 und mehr Brettpunkten für ein Team und keiner wusste so recht wer nun vorne ist. Dementsprechend aggressiv wurde auch geblitzt und viele Stellungen die man bei einem normalen Mannschaftsturnier schon aufgegeben hätte, da der Mannschaftssieg schon gesichert war, wurden bis zum Ende gezockt. Zwei Runden vor Schluss gab es dann den ersten Zwischenstand, der uns mit einem Brettpunkt vorne sah. Das Restprogramm hielt auf unserer Seite Schinkel und Gliesmarode bereit, während die Hamelner glaube ich noch Berenbostel und ein deutlich schwächer einzuschätzendes Team hatten. Gegen Schinkel konnten wir mit einigen Glück und dem Regelwerk auf unserer Seite einen weiteren halben Brettpunkt auf Hameln rausholen. Maarten kann sich sicherlich noch an seinen Streitfall bei den Norddeutschen mit dem umgedrehten Turm erinnern, diesmal gab es jedoch den Punkt für uns da Alex sein Gegner den gleichen Fehler machte.

Dann stand also die letzte Runde gegen Gliesmarode an, wir hatten 1½ Brettpunkte Vorsprung und Hameln einen Gegner gegen den ein 8:0 nicht sehr unwahrscheinlich war. Keine überragenden Aussichten für uns also. Prompt lief es natürlich in der Hinrunde mit Weiß auch alles andere als rund für uns. Alex und ich konnten nur halbe Punkte erzielen, während Lutz und Jan gewannen. Da wir nicht wussten wie es bei Hameln stand galt es also nun noch einmal alles zu geben. Und wie es in den letzten Jahren so ist haben wir die Nerven endlich im Griff. Wir gewannen alle vier Partien mit Schwarz und sicherten uns mit dem 7:1 den Landesmeistertitel. Dass Hameln auch „nur“ 7:1 gewonnen hatten erfuhren wir erst nachher, aber dass war dann auch egal.

Am Ende wurde also eindrucksvoll demonstriert, dass die besten Zocker Niedersachsens aus dem Bezirk 3 kommen. Wir standen mit 21:1 Mannschaftspunkten und 69 Brettpunkten auf Rang 1, Hameln auf Platz 2 mit ebenfalls 21:1 Mannschaftspunkten und 67½ Brettpunkten. Den letzten Qualifikationsplatz sicherte sich Salzgitter mit 14:8 Mannschaftspunkten, da Nordhorn in der letzten Runde mit 0:8 verlor. Für unsere zweite lief es leider nicht ganz so gut, allerdings sprang am Ende immerhin ein neunter Platz heraus mit x Mannschaftspunkten. Die Einzelergebnisse der ersten waren Alex und ich im oberen Paarkreuz mit 19½/22 bzw. 15/22 und im unteren Paarkreuz Lutz und Jan mit 18/22 bzw. 16½/22. Bei der zweiten überzeugte insbesondere Lothar im oberen Paarkreuz mit 14½/22. Da Lothar vorher lautstark ankündigte eine Runde zu schmeißen wenn er 50% schafft freuen wir uns alle natürlich sehr darauf.

Nach dem Turnier stand dann eine etwas längere Heimfahrt an und eigentlich wollte ich den Bericht auch noch Sonntagabend schreiben, allerdings bin ich dann nachdem ich um halb zehn endlich zu Hause war auch sofort eingeschlafen vor meinem Fernseher.