Tempo Göttingen verpasst Siegchancen

Beinahe wäre dem SC Tempo Göttingen die große Überraschung in der zweiten Bundesliga West geglückt: Gegen die klar favorisierten Gegner aus Wiesbaden konnte die Mannschaft von Teamcaptain Lothar Karwatt in der zweiten Runde am 23.10.2011 über weite Strecken erfolgreich mithalten; sogar ein Sieg schien im Bereich des Möglichen. Am Ende setzte sich aber die größere Routine der Gäste knapp durch: 3½:4½ lautete schließlich das aus Göttinger Sicht enttäuschende Ergebnis.

Hoffnung hatte Tempo vor dem Kampf aus dem Umstand geschöpft, dass Wiesbaden seinen Topspieler Evgeny Alexeev, russischer Meister von 2006 und zeitweise unter den Top 20 der Weltrangliste, zu Hause gelassen hatte. Stattdessen bekam das Göttinger Spitzenbrett Alexander Markgraf es mit dem amtierenden deutschen Meister Igor Khenkin zu tun. Mit den schwarzen Steinen war der Göttinger lange Zeit am Drücker, wurde aber im Mittelspiel von seinem erfahrenen Gegner ausgekontert und musste die Segel streichen. Durch zwei Siege war Göttingen zwischenzeitlich sogar in Führung gegangen: Laszlo Horvath erspielte sich e ine Mehrfigur, die er sicher verwertete und Henning Silber bestrafte seinen Gegner, den Internationalen Meister Hagen Poetsch, für einen voreiligen Bauernraub in der Eröffnung: Dank seines großen Entwicklungsvorsprung gelang es ihm, einen vernichtenden Angriff gegen den in der Brettmitte stecken gebliebenen König seines Kontrahenten in die Wege zu leiten, der ihm schließlich Materialvorteil und Partiegewinn einbrachte. Da Göttingen aber zwei weitere Niederlagen kassierte (Stefan Liebig unterlief im Endspiel ein taktischer Fehler; Jan Priebe unterlag nach lange unklarem Partieverlauf Großmeister Mladen Palac) und die übrigen Partien Remis endeten, ging der Kampf am Ende knapp verloren.

Im nächsten Spiel am 20.November muss Tempo auswärts gegen Aachen antreten.

Aktueller Tabellenstand